Geologischer Dienst: Seismische Überwachung
Zitat aus:
"Ein Netz von 14 Messstationen erfasst rund um die Uhr die Erdbebenaktivität
der Niederrheinischen Bucht und Umgebung. Die Messdaten werden in die Zentrale
nach Krefeld übertragen und ausgewertet.
Zwölf Stationen liegen im Westen von NRW,
genauer gesagt in der Niederrheinischen Bucht und angrenzenden Gebieten des
Rheinischen Schiefergebirges. Zwei weitere Stationen kamen 2006 im Norden von
Rheinland-Pfalz dazu. Die Sensoren der Messstationen sind sehr empfindlich.
Sie registrieren Erdbewegungen weit unterhalb der Fühlbarkeitsschwelle des
Menschen.
Aus den Aufzeichnungen der Stationen werden die Erdbebenherde – die
Hypozentren – und die Stärken von Erdbeben genau berechnet. Seit 1980 wurden
im Bereich des Stationsnetzes rund 2000 Erdbeben registriert. Die meisten davon
waren sehr schwach, und die Bevölkerung hat sie nicht wahrgenommen. In einigen
Fällen wurden die Erschütterungen jedoch deutlich gespürt, vereinzelt kam es zu
Gebäudeschäden.
Das Erdbeben bei Roermond im deutsch-niederländischen
Grenzgebiet am 13. April 1992 mit der Stärke 5,9 auf der Richter-Skala ist vielen
noch gut in Erinnerung. Es war das stärkste Beben in Mitteleuropa seit mehr als
200 Jahren.
Besonders wenn die Erde spürbar bebt, sind aktuelle Informationen
für die Bevölkerung sehr wichtig. Die registrierten Daten werden detailliert
ausgewertet, um Ort und Stärke des Bebens zu bestimmen und Rückschlüsse
auf die im Untergrund ablaufenden Prozesse zu ziehen. Außerdem liefert jedes
registrierte Ereignis einen Beitrag, die Erdbebengefährdung an Standorten in
NRW zu bewerten. Das Auftreten schwacher Erdbeben lässt dabei auch auf die
Wahrscheinlichkeit für das Auftreten stärkerer Ereignisse schließen."
Ende des Zitats.